Rückschau Chinesenfasching 2019/2020

Chinesenfasching am Unsinnigen Donnerstag in Dietfurt
„Kille Wau und Tscheimitschi Tscheng - wer hod an neuen Kaiser g’seng?“
„Kille Wau“ hieß es wieder am Donnerstag, 20. Februar 2020, beim traditionellen Chinesenfasching in Dietfurt. Unter dem Motto „Kille Wau und Tscheimitschi Tscheng - wer hod an neuen Kaiser g’seng?“ zog um 14.00 Uhr der chinesische Faschingszug mit vielen Gruppen durch die Stadt. Auch in diesem Jahr haben sich wieder hochrangige Gäste aus Politik, Wirtschaft und chinesische Gäste angekündigt.
Dietfurts Bayrische Chinesen
Der Dietfurter Chinesenfasching, bei dem sich das Städtchen Dietfurt a.d.Altmühl jedes Jahr am Unsinnigen Donnerstag von den frühen Morgenstunden bis in die Nacht hinein in ein buntes „Bayrisch-China-Reich“ verwandelt, spielt auf eine alte Anekdote an: Der Bischof von Eichstätt schickte einst seinen Kämmerer nach Dietfurt, damit er dort nach dem Rechten sehe und die Steuern eintreibe. Die Dietfurter ließen ihn nicht durch die Stadttore – und der Kämmerer berichtete dem Bischof verärgert, die Dietfurter verschanzten sich „wie die Chinesen hinter ihrer Mauer“.
Auf eine über 90-jährige Faschingsgeschichte können die Bayrischen Chinesen bereits zurückblicken. 1928 verkleidete sich zum ersten Mal eine Gruppe als „Chinesen“ – dies war die Dietfurter Stadtkapelle. Vieles hat sich seither verändert im „Bayrisch China“-Reich. 1954 wurde das „Kaisertum“ eingeführt und bis 2019 regierte Kaiser FU-GAO-DI in der 11. Dynastie „sein Volk“. Seit dem Chinesenfasching 2019 sind die Dietfurter auf der Suche nach einem neuen Regenten oder einer Regentin. Leider hat sich auch im heurigen Chinesenfasching noch keiner bzw keine gefunden um dieses Amt auszuführen, aber die Dietfurter sind zuversichtlich, dass wir 2021 wieder einen Kaiser oder eine Kaiserin oder aber auch ein Kaiserpaar haben werden. Aber auch "kaiserlos" ist Bayrisch China zweifelsohne eine Schau, deswegen feierten die Dietfurter und ihre Gäste am 20.2.20 trotzdem und wie es in der bayrisch-chinesischen Nationalhymne heißt "und alle machen mit"!
Der bunte Umzug zog ab 13.61 Uhr durch die Stadt
Bereits ab 13.00 Uhr stimmte DJ Mike Checkoff von der monumentalen Stufenbühne am Rathaus die Zuschauer ein. Ab 14.00 Uhr setzt sich der bunte Umzug durch die Stadt in Bewegung, den jedes Jahr bis zu 15.000 Besucher besuchen. Mitwirkende beim Umzug waren es ca 1000 Männer, Frauen und Kinder aus Dietfurt, die in 46 Gruppen den großen Gaudiwurm bildeten. Die Bayrischen Chinesen suchten einen neuen Kaiser, viele Gruppen hatten das Motto der Kaisersuche aufgegriffen. Die Drachenprinzessin als mystische Seherin führte den großen Kaiserdrachen durch die Stadt und auch bei der Podiumsgaudi versuchten Sie und die Mönche den Bayrischen Chinesen dabei zu helfen einen neuen Regenten zu finden.
Nach dem Umzug, etwa gegen 15.30 Uhr, begann am Rathaus die große Podiumsgaudi die wieder viele Überraschungen für die Gäste der Bayrischen Chinesen bereit hielt. Leider müssen sich die Dietfurter noch bis zum nächsten Fasching damit gedulden. Aber wie die Drachenprinzessin in ihrer Rede sprach "auf den Besten muss ma halt a bissal länger warten". Aber sie machte uns Mut für den nächsten Fasching: "im Jahr der Ratte zaubern wir noch einen Kaiser aus der Glut".
Damit der einzigartige Faschingsbrauch der Dietfurter Chinesen auch außerhalb der Stadtmauern zu sehen ist, haben sich wieder viele Medienvertreter angekündigt. Hier finden Sie im Laufe der Saison deren Berichte.
Zugfolge:
Zugfolge 2020 - hier downloaden
Pressespiegel Chinesenfasching 2020:
Neumarkter Tagblatt 20.02.2020
Donaukurier 20.02.2020 - S.20 - S21
Mittelbayerische Online 20.02.2020
Nordbayern.de Bilder 20.02.2020
Nordbayern.de - Blog Videos und Bilder 20.02.2020
Bilder (Tim Ruben Weimer) 20.02.2020
Bilder Umzug (bilderdernacht) 20.02.2020